(Bauern)Garten anlegen

Gast Aussen Bauerngarten2Das klassische Bild eines Bauerngartens umfasst oft eine geometrische Beetaufteilung mit vier Quartieren, von Buchsbaum gesäumte Sandwege, ein zentrales Rondell z.B. mit Rosenbäumchen und eine Einfriedung durch Hecke oder Gartenzaun. Doch das Erscheinungsbild eines alten Bauerngartens kann je nach geografischer Lage und lokalen Traditionen stark variieren. Da die Vorstellungen von einem Bauerngarten sehr unterschiedlich sein können, sollte der Begriff nicht zu eng gefasst werden.

Historisch gesehen diente der Bauerngarten hauptsächlich der Nahrungsmittelerzeugung für die Familie, oft ohne Platz für ökologische Aspekte wie Kompostierung oder Mulchen. Blumen fanden sich meist an den Rändern des Gartens, während das Hauptaugenmerk auf Nutzpflanzen lag.

Heutzutage bietet der Bauerngarten einem ambitionierten Gärtner viele gestalterische Freiheiten. Von der Nachbildung historischer Vorbilder bis hin zu modernen Naturgärten ist alles möglich. Wichtig ist, dass der Garten einen Beitrag zur Natur leistet, sei es durch den Anbau von gesundem Gemüse und Kräutern oder als Rückzugsort für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren.

Egal, ob Sie einen Nutz- oder Ziergarten bevorzugen, ob Sie ökologisch oder konventionell gärtnern möchten, sollten Sie diese sechs Punkte beachten:

  • Verwenden Sie für Beeteinfassungen, Zäune, Tore und Wege natürliche und landschaftsgebundene Materialien wie Holz und Steine.
  • Wählen Sie robuste und schädlingsresistente Pflanzen, um Ihren Garten widerstandsfähiger zu machen.
  • Experimentieren Sie mit der Kombination von Kräutern und Gemüse sowie Blumen und finden Sie den optimalen Standort im Garten.
  • Vermeiden Sie chemische "Unkraut"-Vernichter und Dünger und setzen Sie stattdessen auf natürliche Methoden.
  • Üben Sie Geduld und Toleranz gegenüber unerwünschten Beikräutern.
  • Bauen Sie Mischkulturen an, um Schädlingen die Ansiedlung zu erschweren.

Der Ratschlag "Learning by doing" ist besonders passend für die Gestaltung eines Bauerngartens. Jeder Garten ist so einzigartig wie sein Besitzer. Was in einem Garten gut funktioniert, muss im eigenen Garten nicht unbedingt dieselben Ergebnisse bringen. Bei der Neuanlage eines Bauerngartens sollte man sich von der Vorstellung lösen, dass man ihn im Herbst anlegt, um im nächsten Sommer den perfekten "alten" Bauerngarten präsentieren zu können. Der altmodische Grundsatz "Gut Ding will Weile haben" gilt auch hier. Geben Sie Ihrem Garten Zeit zur Entwicklung.

Natürlich bedeutet das nicht, dass der Garten alles alleine macht. Es erfordert Zeit, Interesse und manchmal tägliche, liebevolle Pflege seitens der Gartenbesitzer. Es kann zwei bis drei Jahre dauern, bis der gewünschte Erfolg eintritt. Diese Zeit steigert die Spannung und die Freude über das Erreichte ist umso größer.